Aus der Agentur

Ein Tag auf dem TouchTomorrow-Truck

Die Außenansicht des aufgebauten und ausgefahrenen TouchTomorrow Trucks.

6:45 Uhr

Los geht’s! Zu Fuß verlassen wir das Hotel und laufen die Straße in Bad Camberg hinunter zur Schule. Wenn man den TouchTomorrow-Truck unserer Kundin, der gemeinnützigen Dr. Hans Riegel Stiftung, da so vor sich sieht, ist man erstmal ein bisschen verwundert. Ein großer zweistöckiger Eventtruck vor der Taunusschule – wir bekommen täglich staunende Blicke und viele Fragen. Es ist schön, so viel über unsere Arbeit berichten zu können und die Menschen damit zu begeistern.

7:00 Uhr

Obwohl bei uns kein Arbeitstag dem anderen gleicht, beginnen sie doch alle ähnlich. Jemand muss den Truck „aufmachen“. Das ist wörtlich zu nehmen, denn die vordere Klappe lassen wir über Nacht zu. „Aufmachen“ beinhaltet aber auch: kontrollieren, ob der Strom noch da ist, Klimaanlage oder Heizung und alle Geräte anschalten und die Anwendungen der Exponate starten. Danach ist meist noch Zeit für einen Kaffee, bevor die erste Klasse kommt.

7:40 Uhr

Neue Klasse, neue Herausforderung. Sind die Schülerinnen und Schüler laut oder schüchtern? Begeistert von MINT oder eher noch nicht so mitgerissen von dem Gedanken, jetzt keine normale Schulstunde zu haben? Denn eine normale Schulstunde ist es bei uns auf keinen Fall.

In unserem Projekt sollen die Jugendlichen Zukunftstechnologien selbst ausprobieren und Perspektiven für eine persönliche Karriere im MINT-Bereich erhalten. Seit 2018 besuchen wir deshalb deutschlandweit weiterführende Schulen. In drei Bundesländern werden wir dafür auch von der Bundesagentur für Arbeit gefördert.

Während des Truckbesuchs stellen wir die beiden Kernfragen: „Wie lebe ich morgen?“ und „Wie arbeite ich morgen?

Ein Coach gibt einer Gruppe von Schülern eine Einführung in den Truck.

8:00 Uhr

Das „Intro“ ist vorbei, wir haben besprochen, warum wir hier heute alle zusammen sind, warum und wo uns Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik im täglichen Leben begegnen und was uns noch auf dem Truck erwartet.

In Kleingruppen von maximal 4 Personen werden nun Themen wie Mobilität der Zukunft, Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft oder auch menschliche Maschinen und Industrie 4.0 bearbeitet. Nachdem wir uns Texte und Videos über Zukunftstechnologien an Info-Bildschirmen angesehen haben, heißt es endlich: TOUCH Tomorrow – wir wollen das Ganze natürlich auch selbst ausprobieren!

Dafür sind wir da: die vier MINT-Coaches, die die Besucher*innen auf dem Truck betreuen. Ob Molekularbiologie oder Laserphysik, wir haben alle Naturwissenschaften gelernt und lieben es, unsere Begeisterung weiterzugeben. Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8–10 verbringen dafür 90 Minuten bei uns, die Oberstufe bleibt sogar 180 Minuten.

Im Vordergrund ist ein Coach mit dem 'Touch Tomorrow' Shirt von hinten zu sehen. Im Hintergrund sieht man Schüler an den Stationen.
Ein Würfel mit den Begriffen 'Hans Riegel Stiftung' und 'Touch Tomorrow'. Unscharf im Hintergrund sind drei Schülerinnen zu erkennen, welche an dem HyperLoop Modell stehen.

13:00 Uhr

Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit hier vergeht. Die 8. Klasse ist schon fertig und auch die Doppeleinheit mit der 11.Klasse haben wir geschafft. Wir haben viele Gespräche geführt, von Anwendungen der virtuellen Realität im Unterricht bis hin zur Frage „Kann ich bald meine Drohne nur mit meinen Gedanken steuern?“ Eins ist sicher: Wir konnten sie doch alle von unserer Begeisterung anstecken!

Auch am MINT-Navi konnte die Berufsberaterin der Agentur für Arbeit viele Fragen beantworten. Sie gibt einen Überblick über die vielen Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten im MINT-Bereich. Natürlich teilen auch wir gerne unsere persönlichen Erfahrungen und Lebenswege über Ausbildung und Studium.

Außerdem haben wir unsere App vorgestellt, dort sind die heutigen Themen und weitere Informationen verfügbar, die auch noch nach dem Truckbesuch abrufbar sind. Hier geht es lang zur Website: www.meintouchtomorrow.de

13:40 Uhr

Nach einer schnellen Mittagspause und einem Umbau der oberen Truck-Etage heißt es nun:

„How to Robot“

Der Nachmittagskurs für kleine Gruppen ist losgelöst vom üblichen Ablauf am Vormittag. Jetzt haben bis zu sieben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, unseren „NAO“ zu programmieren.

NAO ist ein kleiner humanoider Roboter und sehr beliebt. Spielerisch werden am Laptop mit Programmblöcken und verschiedenen Aufgaben die Grundsätze des Programmierens gezeigt – bis hin zum eigenen Schere-Stein-Papier-Spiel. Ob laufen, sehen, reden, hören oder tanzen – es löst Begeisterung aus, einer Maschine Anweisungen zu geben und zu sehen, wie sie das Gesagte ausführt.

Vier Schüler an einer Station im Truck, zu sehen ist ein oktagonales Raster, welches von einer Kamera darüber abgefilmt wird.
Schüler halten im inneren des Trucks drei Roboter des Typs 'NAO' in die Kamera.

15:10 Uhr

Fast Feierabend: Es ist Zeit, die Roboter wieder zu verstauen, alle Systeme herunterzufahren und den Truck „abzuschließen“. Dann geht es zurück ins Hotel.

15:30 Uhr

Ab jetzt steht es uns frei die Stadt zu erkunden, Essen zu gehen, noch schnell ins Freibad zu springen oder doch noch ein, zwei E-Mails zu beantworten. Das etwas andere Leben und Arbeiten im Außendienst  :-)

Bad Camberg in Hessen ist dieses Jahr schon die 21. Schule, die wir besuchen. Wir freuen uns auf alles, was da noch kommt!

Mehr Infos zur Autorin

Sinje Leitz
Wissenschaftliche Beraterin ScienceTruck der IW Medien

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